Advice for Orcs: Don’t make this orc-ward!
Wer hatte die grandiose Idee ein klärendes Gespräch mit einer Horde von Orks zu suchen? Hat wieder einmal wunderbar funktioniert… . Die hirnlose Horde hatte sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine der Orkgruppen machte sich sofort daran die Felsen nahe der Zugbrücke zu erklimmen. Wir empfingen die langsam emporkriechenden Biester selbstverständlich freundlich und versuchten ihren Aufstieg mit dem ein oder anderen Freudenfeuer zu begrüßen. Der Kampf verlief ohne größere Verluste, die Kreaturen wurden entweder beseitigt oder flohen schlussendlich, nachdem der Ausgang der Auseinandersetzung feststand. Ildrex musste bei der Konfrontation jedoch einige Schläge einstecken und vorbildlich vorbereitet wie wir doch stets sind, mussten wir einen dahergelaufenen Elfen um Hilfe bitten… . Niemand von uns war auf die glorreiche Idee gekommen irgendeine Art von medizinischer Ausrüstung oder gar einfache Verbände mitzunehmen.
Our party is gaining some elf-confidence.
Der Elf, namens Rond, und sein Anhang wechselten einige wenige Worte und ohne große Verzögerungen setzte der Anhang die Verfolgung der Orktruppe fort. Wir hatten keine weitere Möglichkeit seine nur wenig zielsichere Entourage nach ihren Namen zu fragen. Elfen wird doch stets eine unübertroffene elfische Präzision zugesprochen… oder nicht? Hatten wir also das Glück die Ausnahme dieser Regel kennen zu lernen? Wir konnten uns glücklich schätzen, dass keinem von uns ein Pfeil aus dem Leib ragte… .
Rond verfolgte wohl einen der Orks, genauer den Schamanen der sich „Auge des Gruumsh“ schimpfte… . Namen und Titel besitzen stets ihre eigene einschüchternde Wirkung, ein sinnvolles Konzept, wer würde sich nicht zweimal überlegen „Alistor den Schlächter“ oder „Xerx den Mäuchler“ anzugreifen, aber… „Gruumsh“? Wirklich? Ein Name wie das Geräusch eines fallenden Baumes? – Jedem das seine… .
Darren, der den Dialog mit Rond angestoßen hatte erzählte wie immer ungefragt von den Abenteuern des „Keine-Ahnung-Wen“, statt mit dem Klingenohr um Heiltränke oder Verbände zu verhandeln. Rond lehnte sowohl Gold als auch Juwelen ab und ging den Handel im Austausch von Informationen zu besagtem Orkschamanen ein… . Ja…, einen Schamanen, von dem wir noch nie gehört hatten, den wir selbst zum ersten mal gesehen hatten und der sonst wohin davon gelaufen war… einfach perfekt. Darren verleitete den Elfen außerdem dazu uns bis zu den Höhlen zu begleiten, in denen die Wachen von Nachtstein die Einwohner des Dorfes vermuteten. Also… Ein Elf, ein versierter Fährtenleser… lässt sich dazu überreden Menschen- und Goblinspuren auf der Suche nach Orks zu folgen?! Was stimmt nicht mit den Leuten, denen wir über den Weg laufen… oder sind wir das Problem?!
How many goblins would it require to paint a whole house? It really depends on how hard you can throw them.
Bei den Höhlen angekommen erklärte uns Rond vom Aufbau des Höhlenkomplexes – er war bereits zuvor dort gewesen und wusste, dass in besagten Höhlen Goblins hausten. Wieso also… ? Ach was soll’s. Wir untersuchten die Eingänge und entschieden uns kurzerhand und einstimmig für einen anderen Eingang. Die Gruppenmitglieder, die der Nachtsicht fähig waren, konnten im ersten Höhleneingang einen gigantischen Oger ausmachen. Während unsere nachtblinden Mitstreiter Ildrex und Yarris blind, wie „Cave Fisher“ neben uns herumzappelten. Wir betraten die Höhlen somit durch den westlichen Eingang, der Zugang war schmal und durchzogen von einem kleinen Wasserstrom, der außerhalb in einem kleinen Tümpel mündete. Nasse Schuhe, wunderbar! In diesem Gang war es uns nur möglich hintereinander und langsam voranzuschreiten, allerdings konnten wir hier zumindest nicht zufällig auf den Oger treffen. Nach einigen, wenigen Metern standen wir vor einem großen Felsen, der offensichtlich regelmäßig bewegt wurde, die Furchen im Boden ließen auf einen Durchgang oder Raum schließen. Nach einem kurzen Gespräch beschlossen wir den Stein zu verschieben. Ildrex hatte gerade beide Hände auf die Steinoberfläche platziert, als zwei Kreaturen plötzlich neben uns auftauchten.
Durch Ildrex war meine Sicht auf die Neuankömmlinge stark eingeschränkt, aber allein diese furchtbar krächzenden Stimmen ließen schnell vermuten, dass es sich um zwei weibliche Vertreterinnen der Goblinrasse handeln musste. Sichtlich und hörbar verärgert über unser Eindringen fasselten Beide unentwegt von „Boss Hark-hier“, „Boss-Hark-da“ und dergleichen. Kurzum wir sollten ihnen zu ihrem Anführer folgen. Gespräche zwischen den beiden Goblins und einigen Gruppenmitgliedern wanderte von Fragen nach Schätzen, den Ogern, den vermissten Menschen bis hin zu den fraglichen Ernährungsweisen der Goblinhorde. Allem Anschein nach befanden sich die Dorfbewohner tatsächlich, wie vermutet, in diesen Höhlen und waren größtenteils noch am Leben. Die Goblins schwärmten kurz vom Verzehr von Menschenfleisch, woraufhin Darren den Kreaturen schnell ins Wort fiel und ihnen Orkfleisch im Austausch für die Menschen anbot, welches die Goblin… damen? allerdings schnell ablehnten. Yarras folgte Darrens Beispiel und bot kurzerhand die Zhentarimleichen zum Verzehr an, auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Ich habe keine Ahnung, ob Yarras daraufhin die Geduld oder den Verstand verloren hatte! Wenn ich mich nicht verhört hatte und bei Glasya – ich hoffte es inständig! Er berichtete von den anderen Goblins, die wir im Dorf beseitigt hatten und bot den zwei Goblindamen die Körper oder gar das Fleisch (?) der toten Goblins an. Weniger schockierend empfand ich den vorgeschlagenen Kannibalismus (ich hatte schon manch anderes erlebt), aber welch unübertroffene Verhandlungskunst… ?! Überraschung…, wir waren also nur wenige Sekunden später beim Oberhaupt der Golbinhorde, welch schockierende Wendung… .
Boss Hark war umringt von sieben verdreckten Riesenratten, die sich gerade an einer Menschenleiche zu schaffen machten, auf deren Kleidung das Löwenschildhändlerwappen noch immer gut zu erkennen war. In der hinteren Ecke der Höhle war eine zwar zusammengekauerte Menschenfrau auszumachen, scheinbar schwer verstört, aber am Leben. Der Raum war übersäht mit Waffen und Ausrüstungen, manche in einem recht guten Zustand, andere kaum mehr zu gebrauchen. Die beiden Goblins stellten sich als Harks Leibwächterinnen heraus. Nach einem kleinen prahlerischen Auftritt vom Goblinanführer, schlug ich einen Handel vor und bot Hark ein paar Juwelen oder wahlweise etwas Gold an, um so schnell wie möglich dieser Verkettung von Umwegen und Verzögerungen Einhalt zu gebieten. Hark lehnte allerdings ab und machte einen Gegenvorschlag, der Yarras, der bereits nervös seine Geldbörse umklammert hatte, erleichtert aufatmen ließ. Scheinbar befand sich ein vermeintliches Schleimmonstrum in der Goblinspeisekammer. Im Austausch für die Auslöschung dieser Kreatur dürften wir alle Überlebenden, auf Wunsch von Ildrex hin, einschließlich der Löwenschildhändlerleiche mitnehmen. Ja, der Dache wollte freiwillig eine verrottende Leiche mitschleppen – wenn ich sie nicht tragen muss… von mir aus.
What does a slime do at/to a fancy party? Drop some acid.
Ich bestand weiterhin auf einen unkomplizierten Goldhandel und damit der Beendung dieser Verkettung von Problemen, allerdings stimmten alle anderen (Welch Heldentum oder Habgier?), für die Beseitigung der Kreatur. Während die Riesenratten genüsslich weiter an der Menschenleiche herumnagten, machten wir uns gemeinsam mit Hark und seinem Gefolge auf dem Weg zur Goblinspeisekammer, auf dem Weg dorthin konnten wir die Überlebenden und einige weitere Oger erspähen.
Die Speisekammer stellte sich als einen kleiner von Stalagmiten durchzogener Raum heraus. Ich konnte eine schwache Bewegung im Dunkeln ausmachen, aber mehr konnte nicht über den Raum und das Lebewesen herausgefunden werden. Ich schickte meine „Mage Hand“ bestückt mit einer Fackel in den Raum und tatsächlich befand sich in der Mitte des Raumes, genauer bei den ausgeprägtesten und größten Stalagmiten, ein formloses Lebewesen, das sich langsam Richtung Fackel ausdehnte und sich diese kurze Zeit später einverleibte. Ildrex und ich versuchten die Kreatur anzugreifen, jedoch stellten sich sowohl Ildrexs Nahkampfangriffe sowie meine magischen Angriffe als wirkungslos heraus. Ohne weitere Handlungsoptionen, lief es schließlich doch auf den Freikauf der Überlebenden (und der Leiche…) hinaus, allerdings erhöhte Hark den Betrag von statten 50GP auf 60GP. Also… kurz zusammengefasst, der Goldbetrag wurde erhöht, Zeit verschwendet und die Rüstung von Ildrex muss beim nächsten Besuch in einer Stadt instandgesetzt oder gar ersetzt werden… . Hätte wir nur zuvor den verdammten Goldbetrag bezahlt!
Gemeinsam mit den freigekauften Dorfbewohnern machten wir uns auf den Weg zurück nach Nachtstein. Zumindest befand sich unter den Überlebenden auch der von uns gesuchte Zwerg „Murak Ugrey“. Der Zwerg versprach uns nach einem eher misslungenen Dialog mit Ildrex nach der Ankunft in seinem Hause unsere Bezahlung. Ein Gnom, der sich ebenfalls unter den geretteten Überlebenden befand, kam auf Darren zu und bot ihm als Dank für seine Rettung seine handwerklichen Künste in Waterdeep an.