Session III: Sieben Schlangen gingen in eine Bar…

Nach unserem Gespräch mit den Wächtern ging ich die Burg ein wenig erkunden, da es uns verboten worden war. Leider gab es nicht viel Spannendes zu entdecken. Damit das Ganze keine Zeitverschwendung war, nahm ich noch ein Buch aus der Bibliothek mit und begab mich zu unserem Lager.

Während ein Teil unserer Gruppe bereits schlief, las ich in dem Buch. Es ging wohl um eine Abenteurergruppe, darunter irgendwelche Salatmenschen, die gegen Drachen kämpften. Die Geschichte war so konfus, dass sie auch von Darren sein könnte. Ich beschloss, das Buch in der Burg zu lassen.

Zwischendurch fiel mit auf, dass Avras sich davongeschlichen hatte. Ich überlegte noch kurz, ob ich zuschauen sollte, wie er diesmal die Seile überwindet, ließ es dann aber doch bleiben. Vermutlich wäre es sinnvoller, ein wenig zu schlafen.

Am nächsten Morgen fragten wir die Wachen noch nach Ausrüstung für unsere Suche nach den Dorfbewohnern. Magische Schwerter und tragbare Löcher konnten sie uns zwar keine anbieten, zufälligerweise hatten sie aber noch vier Heiltränke da, die sie uns geben konnten. Diese würden sich sicher irgendwann als nützlich erweisen. Danach brachen wir auf.

Nachdem wir die Seile wieder überquert hatten – Avras musste sich von Darren helfen lassen – wurden wir von sieben Reitern aufgehalten. Kella hatte sich auch zu ihnen gesellt. Einer von ihnen, vermutlich der Anführer sprach uns an. Er stellte sich als Xolkin Alassandar vor. Sein Name hatte mir zu viele „A“s, außerdem war Kella seine Frau. Sie sollte das Dorf auskundschaften.

Ehrlich gesagt fand ich ihren verdeckten Einsatz ziemlich stümperhaft. Inkonsistente Decknamen, Gildenlogo um den Arm (das wir zu ihrem Glück erst später erkannten)… Das hätte man auch besser machen könnte. Während ich darüber nachdachte fuhr Xolkin fort:

„Wir sind die sieben Schlangen und gehören zu den Zhentarim. Dieses Dorf gehört jetzt uns. Außerdem stinken wir.“

Zumindest bin ich mir sicher, das Xolkin das so gesagt hatte. Zu unserem Glück schienen die sieben Schlangen nichts von dem Kopfgeld zu wissen, das die Zhentarim auf mich ausgesetzt hatten, geheuer waren sie mir aber trotzdem nicht. Die Frage, ob es Überlebende gab, verneinten wir. Die Wachen in der Burg hatten wir dabei „vergessen“.

Xolkin schickten zwei seiner Schergen los, um die Burg zu erkunden. Da wir noch ein wenig unausgeschlafen waren, baten wir ihn, und noch ein wenig im Gasthaus ausruhen zu dürfen. Aufgrund der Erhabenheit seiner Güte (seine Worte, nicht meine) gewährte er uns den Wunsch, also gingen wir ins Gasthaus.

Es schien uns eine gute Idee zu sein, die Wachen in der Burg zu warnen. Also schrieb Darren eine Nachricht und band sie seinem Raben auf den Rücken. Anschließend schickte er den Raben in die Burg.

Die Nachricht konnte anscheinend erfolgreich zu gestellt werden, da die beiden Schergen nicht zurückkehrten. Dafür kam die übrigen fünf mitsamt Kella zu uns.

„Öy, habt ihr uns angelogen oder was?“, fragte Xolkin (sinngemäß). Verdammt, er hatte Verdacht geschöpft. Er „bat“ uns, ihn zur Burg zu begleiten. Allerdings konnten wir uns wegen unserer Formation nicht einig werden. Wir wollten ihn nicht im Rücken haben, er bestand aber darauf, das wir vor ihm bleiben. Um das auszufechten, zog er sein Schwert.

Reflexartig sprang ich zurück, warf dabei ein paar Dolche, dann ging die Kneipenschlägerei auch schon los. Die Highlights:

  • Ildrex äscherte ein paar Schergen ein. Eine beeindruckende Leistung, da er dafür noch nicht einmal Feuer brauchte
  • Darren beschwor einen Käfig aus Blitzen, um die Gegner durch den Raum zu schleudern
  • Darren fiel um
  • Avras schleuderte schwarze Kugeln an die Wände
  • Darren fiel um
  • Ich stach ein paar Schergen hinterrücks ab
  • Darren fiel um
  • Ildrex zerteilte ein paar Schergen mit seinem Schwert

Nachdem die fünf Schlangen sowie Kella erledigt waren, flößten wir Darren den mittlerweile dritten Trank ein, um ihm wieder auf die Beine zu helfen. Anscheinend hatte er die meisten Schläge der Gegner abbekommen heroisch abgefangen. Ironischerweise hatte er als einziger seinen Heiltrank behalten.

Wir erleichterten die Schergen um ihren Besitz, den wir unter uns aufteilten. Dabei steckte ich noch einen Ring ein, der mit dem Zeichen der Zhentarim versehen war. Bestimmt konnte er sich irgendwann als nützlich erweisen. Allerdings sollte ich damit vorsichtig sein: Ich erinnerte mich an die Geschichte eines Halblings, der mal einen Ring beim Angeln gefunden hatte. Dieser Ring hatte ihn in den Wahnsinn getrieben, sodass er anschließend in einer Höhle lebte und Selbstgespräche führte…

Vermutlich war der Zhentarim-Ring aber nicht magisch.

Schließlich wollten wir dann aber doch losziehen, um nach den geflohenen Bewohnern zu suchen. Als wir gerade das Dorf verlassen wollten, sahen wir eine Ork-Heer auf das Dorf zustürmen. Genauer gesagt: Wir rochen sie zuerst, dann sahen wir sie.

Sofort zogen wir uns ins Dorf zurück, danach zogen wir die Zugbrücke hoch. Die Orks ließen sich kaum davon aufhalten. Ihr Anführer grunzte etwas, dann teilte sich das Heer auf. Die eine Hälfte bog links ab, die andere rechts. Während die einen Orks nach einer Brücke über den Fluss suchten, wollten die anderen Orks das Dorf von der Stelle zwischen Dorf und Burg angreifen. Die ersten Orks sprangen bereits in den Fluss…