Session XVIII: Der stumme Riese

Nachdem der Große Rayyas die Übeltäter eigenhändig ausgeschaltet hatte, beschlossen wir, uns den alten Wachturm genauer anzuschauen. Allerdings war dieser wohl schon lange verlassen, denn bis auf ein paar Rationen und ein wenig Gold war nicht viel zu finden.

Während die Soldaten Tragen bauten, um ihre verletzten Kameraden transportieren zu können, holten wir Orok, der im Wald auf uns gewartet hatte. Danach machten wir uns alle gemeinsam auf den Weg zurück in die Stadt, um Telbor Zazrek Bericht zu erstatten. Unterwegs wurde von Pirin von einem Fisch gestreift, doch nichts geschah (das fand ich wichtig zu erwähnen!).

Telbor freute sich über unseren Sieg. Als Lohn erhielten wir jeweils 20 Platinmünzen. Da Telbor sich wunderte, dass Dolchfurt von Riesen verschont blieb, erklärte Pirin ihm, dass Dolchfurt die Zhentarim für ihren Schutz bezahlt. Telbor schien beeindruckt davon und schien dies ebenfalls zu erwähnen, was den Großen Rayyas überhaupt nicht freute (und mich deshalb auch nicht). Was für ein Frevel! Schnellstens müssen wir den Riesen Einhalt gebieten.


Dafür machten wir uns auf den Weg zur Todsteinkluft im Osten, da die Riesen von dort hergekommen waren. Aus zuverlässiger Quelle hatten wir erfahren, dass sich die Riesen dort mit ihrem Anführer aufhielten. Ildrex lieh sich für die Mission einen Lederrüstung aus, um sich unauffälliger bewegen zu können. Auch der Fürst unterstützte unseren Plan und gab uns einige Rationen mit. Darüber hinaus stellte er uns einen Kundschafter zur Verfügung, der uns auf unserem weiteren Weg begleiten sollte. Zusätzlich liehen wir uns einige Pferde aus.

Unser Plan war es, die Todsteinkluft auszukundschaften und mit den Erkenntnissen sowie Vajras Hilfe hoffentlich die Städte dazu zu bewegen, sich zusammenzuschließen und einen gemeinsam koordinierten Angriff auf die Riesen starten zu können. Zusammen mit unseren 80 Mann sollte dies kein Problem sein, davon bin ich überzeugt.

Nach etwa zwei Tagen kamen wir in Orlbar an. Der Kundschafter erklärte uns, dass es früher einmal eine kleine Stadt gewesen war, die von Schafszucht gelebt hatte. Durch ihre Lage war sie eine der ersten Städte, die angegriffen wurde. Die wenigen Bewohner, die hatten fliehen können, waren nach Lautwasser gekommen. Wie schrecklich!

Wir kamen spätabends in Orlbar an und sahen von Weitem einen einsamen Steinriesen in der Stadt. Pirin flog näher, um sich umzusehen. Orlbar war zerstört und überall standen seltsame Steinmonumente, die der Riese zu bauen schien. Einige wenige Schafe und Ziegen konnten wir ebenfalls ausmachen, die in der Nähe grasten.

Ildrex, Pirin und ich beschlossen, den Riesen anzusprechen. Der Große Rayyas blieb aus taktischen Gründen zurück. Damit war der Überraschungseffekt auf unserer Seite, sollte es zum Kampf kommen.

Der Riese stellte sich als stumm heraus. Er griff uns auch nicht an – im Gegenteil, wir konnten mit ihm kommunizieren. Er schrieb seinen Namen – Zorkh – in den Boden. Laut seiner Aussage war er nicht einverstanden damit, dass die anderen Riesen die Städte angriffen und sich aus freien Stücken von den anderen Riesen getrennt. Als wir ihn fragten, was er von unseren Plänen, die Riesen aufzuhalten, hielt, zögerte er lange, stimmte uns dann aber zu. Wir fanden nicht ganz heraus, weshalb er hier Monumente baute; dafür half er uns, indem er uns den weiteren Weg aufzeichnete. Wir merkten uns, dass wir bei einer Weggabelung den mittleren der drei Wege nehmen sollten.

Nachdem wir uns bedankt hatte, entschuldigte er sich noch, dann machten wir uns auf den Weg – doch nicht, ohne Zorkh zu warnen, dass es bald schon unschön werden könnte und er sich daher besser auf den Weg machen sollte.


Da das Terrain schnell unpassierbar für diese wurde, nahmen ein paar von Telbors Männern die Pferde wieder mit zurück nach Altwasser, sodass wir zu Fuß weitermarschierten.